Zwischen Aufbruch und Tradition

22.8. – wenigstens kurz sehen – das Pirin

Am Morgen wird entschieden, dass wir uns von den Rhodopen verabschieden. Es ist zwar sehr schön hier, aber unsere Vorstellungen vom Bergwandern sehen doch anders aus und so beschliessen wir, dem Pirin wenigstens einen Kurzbesuch abzustatten und den Vichren von weitem zu grüßen. Wie uns die israelische Familie empfohlen hat, besuchen wir auf dem Weg nach Bansko das Dorf Kovatscheviza. Zwar liegt es nur ca. 20 km von der Hauptstrasse entfernt, aber wir wissen ja inzwischen, dass 20 km Welten trennen können. So auch hier. Für die 20 km benötigen wir eine Stunde und denken manchmal, dass die Welt hier zu Ende sein muss – jedenfalls die Straßen. Kovatscheviza ist ein altes, mehr oder weniger original erhaltenes Dorf. Wieder ein Museumsdorf, denn wohnen tut hier fast keiner mehr. Bereits in den 70-er Jahren wurde das Dorf zum Museum erklärt und der Staat unterstützt die Sanierung der Häuser, gebaut in der Zeit der Wiedergeburt. Nach einer schmackhaften Linsensuppe in einer der zwei (?) Restaurants von Kovatscheviza geht es weiter nach Bansko. Hier war uns der Bauboom bereits angekündigt worden. Da wir ja fast jedes Jahr nach Bansko kommen, ist es kein Problem sich zu orientieren, auch unsere Unterkunft von vor zwei Jahren finden wir schnell wieder. Im Famililenhotel „Mandarini“ hat sich auch einiges entwickelt, nicht aber die Preise. Wir bekommen ein Super-Apartment mit 3 Zimmern und Kamin für 40 Leva die Nacht (!) und stromern erst einmal durch den Ort. Bansko was vor 25 Jahren ein kleines verschlafenes Dorf. Heute findet man in der Nähe von Bansko eines der größten und auf jeden Fall das modernste Skigebiet Bulgariens. Zahlreiche Hotels wurden gebaut und mindestens genausoviele sind noch in Bau. Hoffentlich hält die Infrastruktur das aus! Der Zuwachs in den letzten 2 Jahren ist enorm. Wobei uns nicht klar ist, ob all die Menschen dann auch später auf die Pisten passen. Für uns ist Bansko immer der Ausgangspunkt für unsere Wandertouren. Und so sind wir doch traurig, dass die Berge verhangen sind und uns der Vichren nicht begrüßen will. Na gut, gehen wir eben zum Abendessen zu „Dado Pene“, der wohl bekanntesten Gaststätte Banskos.

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